Ecuador/Kolumbien in Zeiten der Corona

Tag 15

Heute am Samstag-Familienausflug. Wir fahren zum Fluss Rio Guineo, ca 35 km über die Route 45 Mocoa Villagarzon. Wie üblich fahren wir gegen 10:00 los. Es geht am Flughafen von Villagarzón vorbei und kurz nach dem Centro Campestre Villa Sofia biegen wir links auf einen Feldweg ab. Diesen folgen wir bis zum Fluss. Unterwegs haben wir ein wenig Gaudi mit einigen der Familienmitglieder, die mit dem Moped fahren. Am Fluss angekommen stellen wir das Auto auf einer großen freien Fläche ab.

Über den Fluss führt eine, wie es aussieht neue Hängebrücke, breit genug das Motorräder mit Anhänger darüberfahren können. Wir warten bis nach und nach der Großteil des Familienklans ankommen. Jeder hat etwas mitgebracht von riesigem Kessel über Kellen, Schöpflöffel, Schüsseln, eine ganze Kücheneinrichtung. Dazu ein paar geschlachtete Hühner, Kartoffeln, Gemüse und andere Zutaten.

Diese ganzen Sachen schleppen wir über die wankende Brücke und suchen uns eine schöne offene Fläche am Flussufer. Sofort wird Feuerholz geholt und die Kochstelle aufgebaut. Mit ungutem Gefühl sehe ich, dass das Wasser zum Kochen aus dem Fluss geholt wird. Beim Anzünden des Kochfeuers nehme ich die Sippe ein wenig auf den Arm. Ich sagte sinngemäß das ich von wilden erwartet würde, dass sie Feuer ohne Feuerzeug machen. Was mit einen lächeln ignoriert wurde.

Die Frauen machen sich an das Kochen. Schälen und putzen das Gemüse. Nach und nach trifft der Rest der Familie ein, so das insgesamt dreißig Personen anwesend sind. Wer nichts zu tun hat geht im Fluss schwimmen, Angelt oder sitzt in lockerer Runde zusammen und palavert.

Ich gehe als erstes mal Baden. Es ist immer wieder erstaunlich wie warm das Wasser ist, obwohl es aus den Bergen kommt. Ich lege mich flach mit den Rücken auf das Wasser und lass mich den Fluss hinuntertreiben, bis ich das Lager nach einer Kurve nicht mehr sehe. Nach dem ich vom Schwimmen genug habe folge ich einen Weg durch den dichten Wald, der das Ufer umgibt.

Gegen 14:00 erfolgt ein 30-minütiger Wolkenguss vom feinsten. Ich habe das Gefühl direkt unter einen Wasserfall zu stehen. Die Männer versuchen mit Planen und Regenumhänge das Feuer zu schützen. Ein paar Frauen versuchen eine Art Unterstand zu errichten. Mit wenig Erfolg. Die Wucht des Regens ist zu stark. Mir tun die Familienmitglieder leid die später so nass wie sie sind mit dem Moped nach Hause fahren müssen.

Nach Beendigung des Wolkenbruches essen wir. Im Grunde schmeckt mir das Essen. Ein wenig stört mich aber, dass die das ganze Huhn einschließlich der Füße mit gekocht wurde. Man bot mir diese Köstlichkeit an, was ich dankend ablehnten. Meine Frau versucht sich daran und meint das es nicht so schlecht schmecken würde. Na gut, wer`s mag.

Nach dem Essen Reinigung der Kochutensilien am Fluss. Ich gehe noch einmal ausgiebig Baden, wobei jetzt Vorsicht geboten war. Durch den Regenguss stieg das Wasser beängstigend schnell und die Strömung war nicht ohne. Gegen 17:00 machten wir uns auf den Heimweg. Für mich ein schönes Erlebnis.

Am Abend wollte Nidia mit mir noch eine Tante besuchen und mir zeigen, wo sie früher wohnte. Wir begaben uns als erstes zu ihrer Tante nahe am Stadtrand. Ein Haus, innen und außen unverputzt. Offene Zimmer die mit einer Art von Gatter voneinander abgetrennt sind. Einer Scheune nicht unähnlich. Diese alte Frau, 85 Jahre alt aber noch voll rüstig. Eine Seele von Mensch, die ich sehr bewundere. Ihr Haus ist ein Zoo. Jeder der ein krankes Tier findet bringt es dort hin. Ich zählte vier Katzen, drei Hunde, zwei Papageien, Wellensittiche, Zierfische und wer weiß noch alles. Besonders überrascht mich jedoch die Sauberkeit. Der Fußboden sah aus wie gelegt. Man könnte darauf essen.

In diesem Haus lebt noch ein junger Mann mit Parkinson. Sehr aufgeschlossen und freundlich. Wir kamen sehr schnell in Kontakt.

Im weiter Rundgang besuchten wir noch einen Onkel und eine Tante. Die letztere gab uns ein gebratenes Cuy (Meerschweinchen) mit. Ich wollte schon lange diese probieren. Meine Frau und ich fanden, es schmeckt wie Hünchen.

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