Ecuador/Kolumbien in Zeiten der Corona

Tag 21

Als wir aufstehen ist Nidia schon lange unterwegs. Wir frühstücken und ich lege mich danach in eine Hängematte in den Garten. Nidia ließ uns ausdrücklich übermitteln das wir ja nicht weggehen sollen, weil wir, wenn sie zurückkommt, gleich nach Hause losfahren wollen.

Ich schlummere den Vormittag so vor mich hin und versuche mit dem Hahn ein kleines Gespräch anzufangen. Der interessiert sich aber mehr für sein Harem als für mich. Zugegeben, ich habe keine große Ahnung von Hähnen, dieser sieht sehr stattlich aus. Dabei erinnere ich mich en einen Hahn in Costa Rica. Ich habe für zwei Monate Haussitting gemacht. Diesen Hahn habe ich gehasst, richtig gehasst. Er mich aber auch. Die Auseinandersetzung ging so weit, dass er mich Angriff kaum das ich ihn meinen Rücken zudrehte. Jedenfalls habe ich ihm gezeigt wer in diesen Anwesen das Sagen hat. So ein Hühnervolk hat natürlich, seine Vorteile. Ich habe jeden Morgen ein oder mehrere frische Frühstückseier.

Gegen zwei kommt endlich Nidia mit der Bemerkung es ist zu spät nach Hause zu fahren. Sie konnte alle ihre Aufgaben erledigen und jetzt will sie einkaufen gehen. Ob wir mitkommen? Natürlich kommen wir zur Freude meiner Frau und zu meinem Leidwesen mit.

Mit dem Taxi geht es in Zentrum wo bereits ein Teil der weiblichen Familienmitglieder auf uns warten. Gut sage ich, ich werde mich in einen Kaffee setzen und auf euch warten. Was ich auch machte. Das mache ich sehr gerne, ich glaube ich habe es schon einmal erwähnt irgendwo in einen Kaffee oder Restaurant sitzen, was trinken und die Menschen beobachten.

Meine Damen haben sehr viel Rücksicht genommen. Sie ließen mich ca. zwei Stunden in Ruhe. Das waren mehrere Kaffees, Limo de Coco und Hugos.

Irgendwann am späten Machmittag mussten sie sich doch erinnert haben das ich auch noch existierte und holten mich ab. Wahrscheinlich nur deshalb, weil sie jemanden zum Tragen brauchten. Wenn ich jetzt jedoch glaubte das es nach Hause geht, habe ich mich gewaltig geirrt. Jetzt ging es in einen Supermarkt. Hier wurden die Produkte von der Palette herunter verkauft, also sehr preisgünstig. Die Menge der Waren, die hier gekauft wurden, war nicht gerade wenig. Nachdem die Damen fertig waren, konnten wir endlich nach Hause fahren. Das meiste was eingekauft wurde, wollte Nidia mit nach Ecuador nehmen.

Nun begann das Verpacken, es kamen sieben große Kisten etwa Bananengröße zusammen. Beim zuschauen wurde es mir immer ungemütlicher. Wie will sie das alles nur wegbringen? Irgendwann wurde meine bedenken abgelöst durch die Neugierde.  Interessant für mich war auch zu sehen was sie kaufte. Ein großer Teil der Ware, neben Kleidung für ihre Kinder und Ersatzteile für ihr Moped waren Weihnachtsgeschenke für ihre Schulkinder. Schokolade, Süßigkeiten und Säfte. Sie hat selbst nichts, aber an erster Stelle stehen immer ihre Kinder wie sie ihre Klasse bezeichnet. Ich kenne nur zwei Menschen, die dermaßen selbstlos sind und ich als heilig bezeichne. Das ist meine Frau und Nadja.

Nachdem die Sachen alle verpackt waren, besuchten wir noch einmal ihre alte Tante mit dem Zoo. Ich musste feststellen die Hütte war genauso sauber wie das letzte Mal, trotz der vielen Tiere. Grund des Besuchs: Nidia gab ihre zwei riesigen Tüten mit Futtermittel. Uschi spielte wieder mit den Katzen und ich bewunderte die alte Frau für ihre Energie.

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