Ecuador/Kolumbien in Zeiten der Corona

Tag 26

Heute fahren wir mit dem Bus nach Puerto Francisko de Orellana , ca. 83 km südlich von hier. Diese Stadt, auch als El Coca (ursprünglicher Name) bekannt, ist eine nach Francisco de Orellana benannter Ort im Amazonastiefland von Ecuador. Sie hat etwa 40.700 Einwohner und ist die Hauptstadt der Provinz Orellana. Sie liegt am Río Napo, wo er mit dem Fluss Coca zusammenfließt. Die Stadt ist maßgeblich von der Erdölindustrie geprägt.

Diesmal fahren wir vom Zentrum Av Amazonas Ecke AV Petrolera los. Die Fahrt nicht besonders spektakulär. Wie immer sauge ich die Eindrücke der Landschaft in mich auf. Flaches Gelände wird immer wieder von Hügeln abgelöst. Viel Weideland unterbrochen von kleinen Wäldern. Wie gesagt, nichts Aufregendes. Nach ca. zwei Stunden erreichen wir den Busbahnhof von Puerto Francisco de Orellana. Von hier fahren wir mit dem Taxi in das Zentrum der Stadt, unmittelbar an das Ufer des Río Napo. Ganz in der Nähe der großen Brücke die den Rio Napo überspannt.

Was mir auf dieser Fahrt besonders auffällt, ist die extreme Straßenführung. Es ist penibel der Südamerikanische Baustil der Straßenführung zu erkennen. Tatsächlich exakt, wird hier das Schachbrettmuster eingehalten. Was mich leicht verwundert da diese Siedlung erst in der Mitte des 20. Jahrhundert gegründet wurde. Wir betreten als erstes eine riesige Halle. In dieser eine Anzahl von kleinen Imbissständen. Da Mittagszeit war, beschlossen wir etwas zu essen. Langsam umrundeten wir die Halle und betrachteten die einzelnen Händler und ihre Ware und natürlich auch die Preise. Diese Stadt ist geprägt durch ihre Erdölindustrie. Dadurch nicht verwunderlich, das Preisniveau ein wenig höher als im Umland.

Wir haben uns dann entschlossen bei einer kleinen Garküche Fisch zu essen. So oft wie ich kann esse ich Fisch. Das, was ich in Deutschland auf Grund seiner Preise nicht kann, hole ich hier nach. Neben den Fisch lasse ich mir auch diese großen fetten Maden zubereiten. Drei Stück, aufgespießt und gegrillt an einen Stecken schmecken vorzüglich. Satt und zufrieden gehen wir zum Fluss. Dort beobachten wir eine Weile die vorbeifahrenden Boote.

Als nächstes wollte ich auf die Puente Río Napo. Diese Brücke ist nicht weit entfernt. Etwa 10 Minuten gemütlicher Spaziergang. Enttäuscht mussten wir aber feststellen, dass es keine Möglichkeit gab auf die Brücke zu kommen. So liefen wir an der Uferstraße wieder zurück zu einer Schiffsanlegestelle. Zwischendurch gönnten wir uns ein Eis. An der Anlegestelle legte gerade ein kleiner Dampfer mit Touristen an, die ausstiegen. Sehr lustig zu sehen, wie diese auf den kleinen wackligen Steg versuchen das Ufer zu erreichen.

Eine Frau sprach mich an ob ich nicht Lust hätte eine Schiffstour mitzumachen. Dauer der Fahrt ca. drei Stunden. Essen und trinken gibt es an Board zu genüge. Wir waren uns schnell einig. Die Fahrt gönnen wir uns und schnell waren wir auf dem Schiff. Im hinteren Teil des Decks fanden wir auch auf der linken Seite einen gemütlichen Platz. Diese drei Stunden bei ein paar Bier und gutes Essen bereue ich nicht. Es ist ein Erlebnis, das ich jeden nur empfehlen kann.

Zuerst ging die Fahrt Flussaufwärts. Ziemlich nah am Ufer. Die ganze Strecke entlang war der Uferbereich bedeckt durch üppigen Regenwald. Eine Augenweide, dieses Grün zu sehen und die Vielfalt der farbigen Blüten. Leider weiß ich auch, dass dies nur ein Trugschein ist. Die Breite des Regenwaldes dürfte nur maximal 200 bis 300 Meter betragen. Alles andere fällt den Äxten und Baumaschinen der Erdöl- und Holzindustrie zu Opfer. Vom Schiff aus sieht aber alles sehr idyllisch aus. Ab und zu wird der Ufer Wald unterbrochen von kleinen Hütten der dort lebenden Indigenen Bevölkerung. Wir können vom Boot auch Fischer in ihren Kanus beobachten, die ihre Netze auswerfen und wieder einholen.

Nach etwa anderthalb Stunden wendet das Schiff und fahren zurück. Der Anblick dieser Uferseite hat sich ein wenig geändert. Hier ist der Uferbereich ein wenig steiler. Sehr gut ist dabei die Erosion, die durch den Fluss verursacht wird zu sehen. Umgestürzte Bäume liegen teilweise im Wasser. Blanke Erdböschungen, die wenig der Gewalt des Flusses entgegensetzen können, sind zu sehen.

Nach einer weiteren Stunde erreichen wir den Zufluss des Flusses Coca. Denn wir noch eine viertel Stunde folgen und dann Umkehren. Immer wieder kommen wir an Kanus von Fischern vorbei. Langsam dämmert es. Die Nacht kommt in den Tropen schnell. Unser Schiff fährt noch unter der großen Brücke durch, wendet und fährt zur Anlegestelle zurück. Faszinierend der Sonnenuntergang. Die Farbebracht der untergehenden Sonne, das rot am Himmel lässt sich schwer beschreiben. Jedenfalls, mir fehlen dazu die Worte. Sehr zufrieden mit diesen Tag bezahle ich unseren Ausflug und jonglieren über den schmalen Steg, ohne runterzufallen an das Ufer.

Mittlerweile ist es dunkel. Mit dem nächsten Taxi geht es zum Busbahnhof und wie so oft, steht unser Bus nach Hause abfahrtbereit da als hätte er nur auf uns gewartet.

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